Schulen sollten eigentlich sichere Orte für alle Kinder und Jugendlichen sein. Doch für viele Schülerinnen und Schüler ist der Schulalltag von Mobbing geprägt – um genauer zu sein für jede:n vierte:n. Der psychische Druck, die Ausgrenzung und die Gewalt, die Betroffene erleiden, sind erschreckend.

25% sind von Mobbing an Schulen betroffen
Sie werden geärgert, körperlich angegriffen oder ausgegrenzt – und das so gut wie jeden Tag. Diese Zahlen sollten uns aufrütteln, denn Mobbing ist nicht nur ein vorübergehendes Problem. Und es ist auch kein Problem, das sich nur auf die Reale Welt beschränkt. Denn 1 von 6 Jugendlichen ist auch von Cybermobbing betroffen. Mobbing verschiebt sich in die Digitale Welt, sodass Betroffene auch nach der Schulzeit von betroffen sind und das Gefühl haben keinen Ausweg zu finden. Die Betroffenen leiden oft langfristig und entwickeln Ängste vor ihren Mitschüler:innen. Diese Angst kann den Schulalltag zu einem wahren Albtraum machen und hat schwerwiegende Auswirkungen.
Die Statistik zeigt:
13 % der Schülerinnen haben Angst vor einem/r bestimmten Mitschülerin
4 % haben Angst vor zwei Mitschüler*innen
7 % haben Angst vor mehreren Mitschüler*innen
Erschreckend ist, dass jede:r zehnte Schüler:in angibt, selbst schon einmal gemobbt zu haben.
Die Auswirkungen von Mobbing
Was viele nicht wissen ist, dass Mobbing nicht nur Opfer betrifft, sondern auch die Täter:innen selbst.
Die Folgen für die Opfer sind vielfältig:
- Ängste und Unsicherheiten
- Körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen
- Leistungsabfall in der Schule
- Verlust des Selbstbewusstseins und sozialer Rückzug
- In schweren Fällen auch Drogenmissbrauch
Doch auch die Täter:innen tragen langfristige Konsequenzen davon:
- Aggressiv-dissoziale Verhaltensweisen, die sich auch außerhalb der Schule fortsetzen
- Eine erhöhte Kriminalitätsrate im späteren Leben
- Leistungsabfall durch den gestörten sozialen Umgang
- Ablehnung durch Gleichaltrige, die sie meiden
- Drogenmissbrauch als möglicher Fluchtweg aus Konflikten
Hilfe für Betroffene von Mobbing
Betroffene sind nicht alleine und haben verschiedene Möglichkeiten, Unterstützung zu finden. Eine wichtige Anlaufstelle ist die Nummer gegen Kummer. Diese bietet ein vertrauliches Gesprächs- und Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern. Die Hotline ist unter der Nummer 116 111 erreichbar und ermöglicht schnelle Hilfe in kritischen Situationen.
Ein weiteres Angebot ist die Webseite Mobbing – Schluss damit, die anonyme Beratung für Jugendliche bietet, die mit Mobbing konfrontiert sind. Hier finden Nutzer auch hilfreiche Informationen für Eltern und Lehrkräfte.
Bei schwerwiegenden Vorfällen oder rechtlichen Fragen kann die Polizei kontaktiert werden. In akuten Fällen sollte der Notruf 112 gewählt werden, um sofortige Hilfe zu erhalten.
Weitere Informationen zur Polizeiberatung sind unter www.polizei-beratung.de verfügbar.
Was können wir gegen Mobbing tun?
Es ist an der Zeit, eine klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber Gewalt und Mobbing an Schulen einzunehmen.
Doch was bedeutet das konkret?
- Opfern zeigen, dass sie nicht allein sind und unterstützt werden – von Lehrerinnen, Eltern und Mitschülerinnen. Es ist wichtig, ein offenes Ohr zu haben und zu signalisieren, dass sie nicht isoliert sind.
- Hilfe bei Beratungsstellen und Schulpsychologen: Professionelle Unterstützung kann Betroffenen und ihren Familien helfen, mit den psychischen Belastungen umzugehen und Lösungen zu finden.
- Niemals wegschauen: Jeder von uns hat die Verantwortung, einzugreifen, wenn wir Mobbing beobachten. Wegsehen und Ignorieren darf keine Option sein.
Welche Warnsignale gibt es?:
- Plötzlicher Leistungsabfall
- Verhaltensänderungen wie Rückzug, Ängstlichkeit oder Reizbarkeit
- Häufige körperliche Beschwerden (z. B. Kopf- oder Bauchschmerzen)
- Vermeidung bestimmter Orte oder Personen (z. B. Schulbus oder Pausenhof)
- Beschädigte Kleidung oder fehlende persönliche Gegenstände
So können Erziehungsberechtigte ihre Kinder unterstützen:
- Offenes Gespräch suchen und empathisch zuhören, ohne zu urteilen
- Sicherheit vermitteln und das Kind ernst nehmen ohne es zu drängen
- Positives Selbstwertgefühl stärken, indem Interessen und Talente gefördert werden
- Bei Bedarf Schulpsycholog:innen oder Beratungsstellen einbeziehen
Gemeinsam für ein besseres Miteinander
Wir bei respektplus sind überzeugt: Jedes Kind und jeder Jugendliche verdient es, in der Schule mit Respekt und Würde behandelt zu werden – unabhängig von Alter, Herkunft oder schulischer Leistung. Mobbing darf keinen Platz im Schulalltag haben!
Lasst uns Mobbing stoppen – für ein respektvolles Miteinander in unseren Schulen!