In einer zunehmend digitalen Welt, in der soziale Medien und Online-Plattformen unser Leben prägen, entwickelt sich Cybermobbing zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit – mit alarmierenden Folgen für Betroffene und unsere Gesellschaft.
![Cybermobbing ist ein wachsendes Problem.](https://www.respektplus.de/wp-content/uploads/2024/11/Hass_902916922_3-2048x1152.png)
Was ist Cybermobbing?
Cybermobbing bezeichnet eine Form der digitalen Belästigung, bei der Personen gezielt und wiederholt über elektronische Kommunikationsmittel wie soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder E-Mails angegriffen werden. Die Täter nutzen die Anonymität und die weite Reichweite des Internets, um ihre Opfer systematisch zu demütigen, zu bedrohen oder auszugrenzen.
Typisch für Cybermobbing sind wiederholte Angriffe, die durch:
- Beleidigungen,
- Bloßstellungen,
- das Verbreiten von Gerüchten oder
- peinliche Inhalte
gekennzeichnet sind. Die schnelle Verbreitung solcher Inhalte und ihre ständige Verfügbarkeit machen diese Angriffe besonders belastend für die Opfer. Oft können die Betroffenen dem Druck nicht entkommen, da die Angriffe rund um die Uhr sichtbar sind.
Die Auswirkungen von digitaler Belästigung sind oft schwerwiegend und können zu erheblichen psychischen Belastungen führen, darunter Angst, Depressionen und ein vermindertes Selbstwertgefühl. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene aus Scham oder Angst schweigen, wodurch sie noch stärker isoliert werden.
Steigerung an Fällen von Cybermobbing in 2024
Die zunehmende Verbreitung von Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen ist ein globales Phänomen, das nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit und weltweit immer größere Dimensionen annimmt. Zahlreiche Studien belegen den besorgniserregenden Anstieg der betroffenen Jugendlichen und die intensivere Form des Mobbings im digitalen Raum. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Bündnis gegen Cybermobbing liefern hierzu alarmierende Zahlen und Handlungsempfehlungen.
Laut der WHO-Studie aus 2024 ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die Opfer von digitaler Belästigung werden, auf alarmierende 15 Prozent bei Jungen und 16 Prozent bei Mädchen in Europa gestiegen. Während die Zahl der Mobbingfälle in Schulen weitgehend stabil geblieben ist, hat sich die Situation im digitalen Bereich deutlich verschärft. Das Problem ist nicht nur auf Deutschland beschränkt – in vielen Ländern weltweit, auch in Europa, zeigen Studien ähnliche Entwicklungen.
Auch die deutsche „Cyberlife V“-Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing bestätigt diesen Trend. Hier gaben 18,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, bereits Opfer von Cybermobbing gewesen zu sein – ein Anstieg von fast 2 Prozentpunkten im Vergleich zur Studie von 2022. In absoluten Zahlen betrifft dies mehr als 2 Millionen Kinder und Jugendliche. Diese Entwicklung ist besonders alarmierend, wenn man bedenkt, dass die Zahl der betroffenen Schülerinnen und Schüler 2017 noch bei 12,7 Prozent lag.
Hilfe für Betroffene
Betroffene von Cybermobbing haben verschiedene Möglichkeiten, Unterstützung zu finden. Eine wichtige Anlaufstelle ist die Juuuport-Plattform, die speziell für Jugendliche entwickelt wurde. Hier erhalten Betroffene anonym und kostenlos Hilfe von ausgebildeten Gleichaltrigen (Scouts).
Die Beratung erfolgt über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder direkt auf der Website www.juuuport.de.
Die Nummer gegen Kummer bietet ein vertrauliches Gesprächs- und Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern. Die Hotline ist unter der Nummer 116 111 erreichbar und ermöglicht schnelle Hilfe in kritischen Situationen.
Ein weiteres Angebot ist die Webseite Mobbing – Schluss damit, die anonyme Beratung für Jugendliche bietet, die mit Mobbing oder Cybermobbing konfrontiert sind. Hier finden Nutzer auch hilfreiche Informationen für Eltern und Lehrer.
Bei schwerwiegenden Vorfällen oder rechtlichen Fragen kann die Polizei kontaktiert werden. In akuten Fällen sollte der Notruf 112 gewählt werden, um sofortige Hilfe zu erhalten.
Weitere Informationen zur Polizeiberatung sind unter www.polizei-beratung.de verfügbar.
Prävention zu Cybermobbing
Unsere Stiftung hat mit Freude bereits das Medienbildungskonzept der Angelaschule Osnabrück im Bereich Cybermobbing-Prävention unterstützt. Das Projekt, das sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 10 richtet, fördert einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien und stellt ein wichtiges Element zur Bekämpfung von Cybermobbing dar.
Hier geht es zum Artikel zu unseren geförderten Projekten zum Thema Cybermobbing an Schulen: https://www.respektplus.de/medienerziehung-angelaschule/
Haben Sie ein Projekt, das Sie fördern lassen möchten? Klicken Sie einfach hier!