Knapp mehr als jeder zehnte, junge Mensch fühlt sich am Arbeitsplatz gemobbt – das berichtet die aktuelle Repräsentative Studie der Universität Leipzig zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2025.
Während nur rund 3 Prozent aller Arbeitnehmer*innen ab einem Alter von 50 das Gefühl von Mobbing am Arbeitsplatz haben – sind es bei den jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 29 bereits 11,4 Prozent. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit des Problems und unterstreichen die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen.

Mobbing am Arbeitsplatz – Wer ist betroffen?
Laut der Studie der Universität Leipzig gibt es verschiedene Merkmale, die anhand der Erfahrung von Diskriminierung am Arbeitsplatz immer wieder herausstechen. Hierzu gehören:
- Ein Durchschnittsalter von 18 Jahren
- Öfter ledig und allein lebend
- Migrationshintergrund
- Niedriges Einkommen und sozioökonomischer Status
- Berufstitel als Arbeitende oder Auszubildende
- Zugehörigkeit der Arbeit zu einer Zeit- und Leiharbeitsfirma
Dies verdeutlicht, wie weit ausgebreitet die Zielgruppen von Mobbing am Arbeitsplatz sind – und wie wenig selbst getan werden kann, um die Diskriminierung zu verhindern. Dabei ist dies so wichtig, denn Betroffene von Mobbing zeigen eine erhöhte Gefahr verschiedener Symptome und Krankheitsbilder, wie die Entwicklung von depressiver und Angstsymptome, das Erleben von Macht- und Hilflosigkeit und der Verschlechterung bekannter Grunderkankungen.
Warnzeichen von Mobbing am Arbeitsplatz
- Unterforderungen Dei Arbeitsplatz wird reduziert, die Aufgaben leichter und extra unterfordernd gestaltet
- Anfeindungen Wiederholte, beleidigende Kommentare, Gerüchte und fälschliche Anschuldigungen
- Psychoterror Wiederholter, psychischer Druck, Schikanen oder Drohungen am Arbeitsplatz
- Kommunikation Ausschluss an wichtigen Kommunikationen, wie bei E-Mails, Meeting und Co.
- Stress und Angst Empfindung von Stress und Angst beim Gedanken an Arbeit und Kolleg*innen und das Bedürfnis nach Isolation von jenem
Das Ziel von Mobbing am Arbeitsplatz ist in der Regel, die betroffene Person sozial auszugrenzen, zu isolieren oder emotional und beruflich zu destabilisieren. Mobbende verfolgen oft die Absicht, ihre eigene Position zu stärken, Macht auszuüben oder von eigenen Schwächen und Fehlern abzulenken. Dabei wird das Opfer häufig systematisch herabgesetzt, eingeschüchtert oder gezielt in eine unterlegene Rolle gedrängt, um es zu entmutigen oder sogar ultimativ zum Verlassen des Arbeitsplatzes zu bewegen
Die verschiedenen Arten von Mobbing am Arbeitsplatz
Täter*innen von Mobbing am Arbeitsplatz können viele verschiedene sein – so beispielsweise die eigenen Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen oder sogar die Kund*innen, wie wir hier bereits beschrieben haben. Genauso gibt es verschiedene Formen, in der sich das Mobbing manifestiert und äußert, die folgenden werden dabei bereits durch ihre eigenen Bezeichnungen beschrieben.
- Bossing beschreibt die systematische Aussetzung von Aggressionen eines Vorgesetzten gegenüber Mitarbeiter*innen, um jemanden beispielsweise zu einer Kündigung zu drängen oder das eigene Machtgefühl nach außen hin zu demonstrieren.
- Staffing beschreibt die systematische Ausgrenzung und Vorenthaltung von Informationen durch Mitarbeiter*innen gegenüber des Vorgesetzten, um dadurch die Führungskräfte zu schwächen und gewisse Entscheidungen zugunsten des Mitarbeitenden zu entscheiden.
- Straining ist die systematische Ausgrenzung eines Mitarbeitenden durch den Entzug von Aufgaben und durch Isolation, um jemanden aufgrund der erlebten Unterforderung zur Kündigung zu bewegen.
Es gibt zudem auch viele, weitere Formen, die hier beschrieben und erklärt werden können – doch jede Mobbingerfahrung ist einzigartig und kann nicht in jede Form passen. Darum ist es für umso wichtiger, auf die Gefahrenzeichen des Mobbings zu achten und zu handeln, wenn diese gefunden werden. Nur so können wir als Gesellschaft darum sorgen, dass der Arbeitsplatz ein sicherer Ort für jeden wird.
Gemeinsam für mehr Miteinander
Wir bei respektplus stehen bewusst und aktiv gegen Gewalt, Mobbing und Hetze ein und möchten eine Welt schaffen, in der jede*r mit Würde und Respekt leben kann! Es ist wichtig den gesellschaftlichen Problemen wie dem Mobbing in die Augen zu sehen und klar dagegen zu arbeiten, beispielsweise durch Aufklärungsarbeit und Präventionsmaßnahmen – denn jede*r von uns verdient ein sicheres Leben ohne Diskriminierung und Rassismus.
Lassen Sie uns gemeinsam als Beispiel voran gehen – lassen Sie uns aufeinander Acht geben, die Warnzeichen von Mobbing erkennen und darüber aufklären – denn in unserer Gesellschaft ist kein Platz für Mobbing!
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