Laut aktuellen Berichten steigt die Anzahl an Vorfällen von psychischer und physischer Gewalt am Arbeitsplatz in Deutschland – dabei sind insgesamt 46,1 Prozent aller Menschen in Deutschland erwerbstätig. Das macht den Arbeitsplatz für viele zu einem wichtigen Hauptbestandteil ihres Lebens aus. Umso wichtiger ist es, dass auch der Arbeitsplatz sicher und frei von Hass und Gewalt ist – doch die Realität sieht leider anders aus.

Verbale Gewalt am Arbeitsplatz nimmt zu
Die Anzahl an verbalen Übergriffen bei Beschäftigten mit regelmäßigem Kundenkontakt nehmen zu – so laut den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) aus dem Jahr 2024.
Dort haben laut der Befragung rund ein Drittel aller Beschäftigten mit regelmäßigem Kundenkontakt in den vergangen zwölf Jahren verbale Gewalt am Arbeitsplatz erlebt. Insbesondere betroffen sind die Bereiche des Gesundheits- und Sozialwesen und die öffentliche Verwaltung, wo die Hälfte aller Befragten über verbale Übergriffe berichtete.
Die häufigsten Formen verbaler Gewalt am Arbeitsplatz sind:
- Beleidigungen und Beschimpfungen
- Spott, Schikanen und Verleumdung
- Drohungen und Erpressungen
- Sexualisierte, psychische Gewalt, durch anzügliche Gesten und Sprüche
Außerdem sticht heraus, dass je nach Geschlecht Personen eine spezifischen Art von Gewalt eher erleben als andere – so sind Frauen mit 35% häufiger von psychischen oder verbalen Übergriffen betroffen als Männer, dort liegt die Häufigkeit nämlich bei 28%.
Doch Experten betonen, dass auch die rein verbale Gewalt am Arbeitsplatz ernsthafte psychische Auswirkungen haben kann – obwohl diese statistisch oft nicht mit erfasst wird, und nur die Hälfte aller Betroffenen solche Fälle melden. Dies ist jedoch ein eindeutiges Zeichen dafür, wie notwendig eine offene Unternehmenskultur und gezielte Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor Gewalt am Arbeitsplatz sind.
Steigerung von körperlicher Gewalt am Arbeitsplatz
Physische Gewalt kommt zwar deutlich seltener vor als in der Form von verbalen Übergriffen, sie ist jedoch weiterhin ein ernsthaftes Problem und ist wie die psychische Gewalt ebenfalls leicht angestiegen. Es haben 8% der Befragten davon berichtet, in den letzten zwölf Monaten durch betriebsfremde Personen Übergriffe erlebt zu haben – beispielsweise in Form von Schubsen, Anspucken sowie durch Tritte und Schläge.
Viele Beschäftigte in Branchen wie dem Gesundheitswesen, der öffentlichen Verwaltung sowie in den Bereichen Verkehr und Erziehung berichten zudem, dass sie eine Zunahme körperlicher Gewalt am Arbeitsplatz beobachten. So wurde bereits durch eine Studie des Bundesinnenministeriums herausgefunden, dass die Gewalt gegenüber Beschäftigten im öffentlichen Dienst deutlich zugenommen hat. Die Deutsche Bahn berichtet zudem auch davon, dass die Zahl an Vorfällen von Körperverletzung an ihren Mitarbeiter*innen zwischen 2015 und 2019 um 36 Prozent gestiegen ist.
Durch eigene Beobachtungen und Zahlen wird auch sichtbar, dass sich das Sicherheitsgefühl der Beschäftigten innerhalb der letzten drei Jahren verschlechtert hat – so laut Angabe von 31% der Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Gemeinsam für ein sicheres Miteinander
Der Arbeitsplatz bleibt für viele Menschen ein wichtiger Hauptbestandteil ihres Lebens – und braucht deswegen umso mehr den Schutz und Gewaltprävention, sowohl für die psychische als auch physische Form. Es benötigt präventive Aufklärungsarbeit, Hilfsangebote für Betroffene und konkrete Maßnahmen gegen physische und psychische Übergriffe am Arbeitsplatz – auf das jede*r in der Gesellschaft in Sicherheit und Würde leben kann.
Wir stehen für den sozialen Zusammenhalt und arbeiten aktiv gegen Diskriminierung, Hass und Gewalt in der Gesellschaft und unterstützen jegliche Art von Projekten, die sich auch gegen Gewalt und Hetze aussprechen. Unser Ziel ist es, eine inklusive und respektvolle Gemeinschaft zu fördern, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Glauben oder Lebensweise wertgeschätzt wird.
Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, indem er sich aktiv gegen Vorurteile und Ausgrenzung einsetzt und für ein friedliches Miteinander eintritt. Gemeinsam können wir eine Gesellschaft gestalten, die auf Gleichberechtigung, Mitgefühl und Solidarität beruht.
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