Die Manosphere bezeichnet einen losen Zusammenschluss von Blogs, Foren, Social-Media-Gruppen und Online-Communities, die vor allem männliche Themen aus einer oft stark ideologisierten Perspektive diskutieren. Ursprünglich entstanden am Anfang der 2000er Jahre, umfasst die Manosphere Inhalte zu Selbstverbesserung, Datingratschlägen, Männlichkeitsbildern und Kritik an feministischen Strömungen. In den letzten Jahren ist der Begriff jedoch zunehmend mit extremistischen oder frauenfeindlichen Positionen in Verbindung gebracht worden, was ihn sowohl in den Medien als auch in der Forschung zu einem kontroversen Thema macht.
Die Manosphere
Die Manosphere sind antifeministische Online-Communities, die in digitalen Räumen die Frauenfeindlichkeit verharmlosen und Gleichstellung gezielt in Frage stellen. Die Szene ist eine Zusammensetzung loser Netzwerke von Männern, die sich auf verschiedenen Plattformen bewegen.
Hierbei werden gezielt andere junge Männer angesprochen, denen eine Zugehörigkeit einer Gruppe aufgrund der Frage nach Identität, Zugehörigkeit und Selbstfindung besonders wichtig ist. Ihnen werden auf Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube einfache Antworten auf sehr komplexe Themen gegeben und das Versprechen für schnelle Lösungen auf ihre Probleme geboten.
Die Manosphere nutzt eine Lücke in unserer Gesellschaft aus, da es jungen Männern an positiven Rollenbildern fehlt. Gleichzeitig werden Negativbeispiele trotz frauenfeindlicher Aussagen immer berühmter, und bestätigen die Meinung antifeministischer Netzwerke.
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„Die Red-Pill-Theory“
Eine zentrale Überzeugung, die in der Manosphere von vielen Männern geteilt wird, ist die sogenannte „Red-Pill-Theorie“. Ihr Ursprung liegt im Film „Die Matrix“: Dort steht die rote Pille für das Erkennen einer unbequemen Wahrheit, während die blaue Pille symbolisiert, in einer angenehmen Illusion weiterzuleben.
In der Manosphere wird diese Idee umgedeutet – die rote Pille steht hier für die angebliche Einsicht, dass der Feminismus Männer unterdrücke. Wer sich also für die rote Pille entscheidet, glaubt, endlich die vermeintliche Wahrheit zu sehen, wie Frauen Macht ausüben – etwa, indem sie sich selbst als Opfer darstellen.
Die Red-Pill-Theorie zeichnet ein stark vereinfachtes und generalisiertes Bild von Geschlechterrollen. Ihre Anhänger wiederholen immer wieder ähnliche Behauptungen, was ein typisches Merkmal ideologischer Konditionierung ist. Dabei werden Menschen durch die ständige Wiederholung bestimmter Überzeugungen und Denkmuster schrittweise beeinflusst und in ihrer Wahrnehmung geprägt.
Aktive Gruppen der Manosphere
- Männlichkeitsinfluencer sind zentrale Figuren in der Manosphere. Sie nutzen Plattformen wie YouTube, Instagram, TikTok oder Podcasts, um Inhalte über Selbstverbesserung, Männlichkeitsbilder und gesellschaftliche Rollen zu verbreiten. Ihr Zielpublikum sind oft junge Männer, die Orientierung in Themen wie Dating, Karriere, Fitness oder persönliche Entwicklung suchen.
- Männeraktivisten setzen sich für die Wahrnehmung und Verbesserung von Rechten und gesellschaftlichen Anliegen von Männern ein. Dabei geht es um Themen wie Väterrechte, Bildung, Gesundheit oder rechtliche Ungleichheiten. Obwohl Teile dieser Bewegung berechtigte Anliegen vertreten, steht ein Teil der Szene im Verdacht, antifeministische und polarisierende Positionen zu fördern.
- Pick-Up-Artists sind ein zentraler Bestandteil der Manosphere und bekannt für ihre manipulative Strategien, mit denen Männer lernen sollen Frauen „anzusprechen“ und für sich zu gewinnen. Oft wird dabei die Frau als Objekt behandelt, mit sexistischen Stereotypen verbunden und der Konsens der Frau nur eine geringe Rolle im Gespräch gegeben.
- Incels (Unfreiwillig Zölibatär) beschreibt eine Online-Subkultur von heterosexuellen Männern, die keinen sexuellen oder romantischen Erfolg haben, obwohl sie ihn anstreben. Innerhalb der Manosphere gelten Incels als eine der radikalsten und zugleich umstrittensten Gruppen, deren Selbstverständnis stark von Frustration, sozialen Isolationserfahrungen und Misstrauen gegenüber Frauen geprägt ist.
Gegen Hass und Hetze – für mehr Miteinander
Die Manosphere spaltet und stellt eine Gefahr für die Gesellschaft dar, indem sie alte Rollenbilder und toxische Männlichkeit fördern. Um der Manosphere keine Chance zur Verbreitung zu bieten, müssen wir handeln. Durch Aufklärung und Bildung können wir jungen Menschen dabei helfen, sie auf die Gefahren extremistischer Online-Communities aufmerksam zu machen und eine Weiterverbreitung von Ungerechtigkeit verhindern.
Haben Sie ein Projekt, dass unserer Mission gegen Gewalt und Hetze unterstützt? Wir fördern finanziell alle Projekte, die mehr Miteinander unterstützen! Ob Schulprojekte, Aufklärungsarbeiten oder Präventionsmaßnahmen – wir unterstützen finanziell all das, was unsere Gesellschaft weiterbringt!
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