Hass und Gewalt gegen Frauen: 1 von 3 Frauen betroffen

Gewalt gegen Frauen steigt immer mehr in Deutschland.
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Gewalt gegen Frauen – Definition und Erscheinungsformen

Gewalt gegen Frauen ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung und Form der Diskriminierung. Sie umfasst alle geschlechtsspezifischen Handlungen, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden bei Frauen führen oder führen können. Dies schließt die Androhung solcher Handlungen, Nötigung und willkürliche Freiheitsentziehung ein, unabhängig davon, ob sie im öffentlichen oder privaten Bereich stattfinden.

Diese Gewalt betrifft Frauen und Mädchen jeden Alters, unabhängig von Herkunft, sozialer Schicht, Kultur oder Bildungsstand. Sie ist tief in patriarchalen Strukturen und einem Machtungleichgewicht zwischen den Geschlechtern verwurzelt

Gewalt gegen Frauen in Deutschland: Aktuelle Zahlen und Fakten

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland eine erschreckende Realität, die täglich unzählige Frauen betrifft. Alle drei Minuten wird eine Frau Opfer häuslicher Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Noch dramatischer wird das Bild, wenn man betrachtet, dass täglich mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat werden. Dunkelfeldstudien zeigen eine noch beunruhigendere Dimension: Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen – eine erschütternde Zahl, die mehr als 12 Millionen Frauen umfasst.

Laut dem Bundeslagebild des BKA erlebten allein in Deutschland 180.715 Frauen im Jahr 2023 häusliche Gewalt. Häufig sind die Täter (Ex-)Partner oder Familienmitglieder. Gewalt zeigt sich nicht nur in Schlägen, sondern auch in psychischem Druck, Drohungen oder Stalking. In einigen Fällen endet die Gewalt als Femizid. Besonders alarmierend: Viele Taten werden nicht gemeldet, was die Dunkelziffer hochhält.

Sexuelle Gewalt ist eine der gravierendsten Formen geschlechtsspezifischer Gewalt. Laut Statistiken wurden 2023 mehr als 52.000 Frauen und Mädchen Opfer von Sexualstraftaten. Darunter fallen Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Belästigung. Besonders alarmierend ist, dass die Hälfte der Opfer unter 18 Jahre alt ist.

Diese Statistiken sind mehr als nur Zahlen. Sie repräsentieren individuelle Schicksale, zerbrochene Leben und eine systemische Herausforderung unserer Gesellschaft. Sie verdeutlichen, dass Gewalt gegen Frauen kein Randphänomen ist, sondern ein weit verbreitetes Problem, das dringend unsere Aufmerksamkeit, unser Verständnis und entschlossenes Handeln erfordert.

Unterstützung und Schutz für Frauen in Not

In Deutschland haben Frauen, die Gewalt erfahren haben, die Möglichkeit sich bei dem Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ anonym und rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 zu melden und sich Hilfe zu suchen. Die Beratung kann in 17 weiteren Fremdsprachen geschehen und vor Ort auch in Gebärdensprache.

Hier mehr Informationen zum Hilfetelefon: https://www.bafza.de/rat-und-hilfe/hilfetelefon-gewalt-gegen-frauen

Außerdem stehen in Deutschland rund 400 Frauenhäuser sowie mehr als 40 Schutzwohnungen für Frauen zur Verfügung, die insgesamt 6.000 Plätze für Frauen in Not umfassen. Diese Einrichtungen bieten gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern zu jeder Tages- und Nachtzeit Zuflucht und Schutz. Frauenhäuser bieten Schutz und Hilfe für alle von Gewalt betroffenen Frauen, unabhängig von Herkunft, Identität und Finanzlage und unterstützen außerdem bei rechtlichen, gesundheitlichen und persönlichen Fragen sowie bei der finanzieller Absicherung.

Hier gibt es mehr Informationen zu den Standorten der Frauenhäuser: https://www.frauenhaus-suche.de/

Unsere Stiftung gegen Gewalt: Aktion für Frauen in der Region Osnabrück

respektplus setzt sich aktiv für die Prävention von Gewalt, Hass und Diskriminierung in der Region Osnabrück ein. Derzeit fördern wir gezielt Projekte, die Betroffene schützen und Hilfe bieten. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit anderen Initiativen und Engagierten ein Umfeld zu schaffen, das von Respekt, Solidarität und Miteinander geprägt ist.

So haben wir bereits am 25. November 2024, zum des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen an der Aktion „Orange Bänke“ teilgenommen.

Im Namen dieser Aktion haben wir mit einer orangefarbenen Bank vor unserer Volksbank-Domhof-Filiale mit der Botschaft „Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen!“ ein Zeichen gesetzt und bieten damit Frauen mit der eingravierten Hilfetelefon-Stelle für Gewalt gegen Frauen anonym Hilfe an.

Hier sind mehr Informationen zu unserer Teilnahme bei der Aktion: https://www.respektplus.de/internationaler-tag-gegen-gewalt-an-frauen/

Wir laden auch weitere Projekte herzlich dazu ein, sich anzuschließen – denn jeder Schritt für mehr Respekt macht unsere Gesellschaft ein Stück besser!