Der Internationaler Tag für Toleranz wird jedes Jahr am 16. November gefeiert. Von der UNESCO im Jahr 1995 im Leben gerufen, soll sie die Toleranz als Grundlage für ein friedliches Zusammenleben fördern und auf die Gefahren von Intoleranz aufmerksam machen.
Internationaler Tag der Toleranz: Bedeutung für die Gesellschaft
Toleranz bedeutet, andere Meinungen und Lebensweisen zu dulden und anzuerkennen – solange sie die Menschenrechte und Gesetze respektieren. Sie ist unverzichtbar für sozialen Frieden, Zusammenhalt und demokratische Stabilität.
Die UNESCO hat den Internationalen Tag für Toleranz 1995 ins Leben gerufen, um auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen, die Menschen zum Handeln zu bewegen und vor den Gefahren von Intoleranz zu warnen. Mit tatkräftigem Engagement zur Förderung von Toleranz und der Gewaltlosigkeit unserer Gesellschaft dient dieser Tag dazu, ihre wahre Bedeutung klarzustellen:
„Toleranz ist die Achtung, Akzeptanz und Wertschätzung der reichen Vielfalt der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und unserer Art, Mensch zu sein.“
– Artikel 1.1 der UNESCO-Grundsatzerklärung zur Toleranz vom 16. November 1995
Toleranz heißt jedoch nicht, dass wir andere Merkmale einfach nur dulden, sondern dass sie respektiert und wertgeschätzt werden sollen – auch wenn wir anders sind. Toleranz bedeutet, dass man andere Meinungen, Lebensweisen oder Kulturen akzeptiert, geduldig und offen auf Neues und Fremdes reagiert und den Wert jedes einzelnen Menschen respektiert.
Warum der Internationaler Tag der Toleranz so wichtig ist
In der heutigen Zeit ist Toleranz wichtiger als jemals zuvor: Globale Krisen, gesellschaftliche Veränderungen und eine zunehmende kulturelle Vielfalt fordern von uns allen, Unterschiede zu akzeptieren und respektvoll miteinander umzugehen.
Aktuelle Studien belegen jedoch, dass die Akzeptanz gegenüber Vielfalt in Deutschland in den letzten Jahren gesunken ist. Das Vielfaltsbarometer 2025 der Robert Bosch Stiftung zeigt die aktuelle Lage zum Thema Toleranz:
- 49% der Befragten befürworten die Vielfalt in der Akzeptanz
- 30,5% der Befragten lehnen die Vielfalt stark ab
- 20,5% der Befragten lehnen die Vielfalt eher ab
Diese Werte zeigen, warum der Internationaler Tag der Toleranz jedes Jahr so wichtig ist: Denn wo Bildung aufhört, fängt eine gefährliche Wissenslücke und die Entwicklung von Feindbilder an. Sie sind eine Gefahr für unsere Demokratie und für das Mehr Miteinander unserer Gesellschaft.
Die am häufigsten, abgelehnten Merkmale der Vielfalt unserer Gesellschaft, sind Menschen mit diesen Merkmalen:
- Nur 56% der Befragten befürworten die Vielfalt durch ethnische Herkunft
- Nur 52% der Befragten befürworten die Vielfalt durch Menschen mit sozioökonomischer Schwäche
- Nur 34% der Befragten befürworten die Vielfalt durch Religion
Die Akzeptanz von Vielfalt hat in unserer Gesellschaft deutlich abgenommen – Sie ist in vier von sieben Dimensionen teilweise sehr stark zurückgegangen. Während die Akzeptanz gegenüber Vielfaltsmerkmalen wie durch einer Behinderung und dem Geschlecht besonders stark zugenommen haben und stabil bleiben, sind Dimension wie die sexuelle Orientierung und die Religion an Akzeptanz abgenommen.
Intoleranz zeigt sich in der Marginalisierung schutzloser Gruppen und ihrer Ausgrenzung aus der Gesellschaft – durch strukturelle Diskriminierung wird es Minderheiten schwer gemacht, einen wichtigen Teilhabe in der Gesellschaft zu bekommen.
Nur durch ein kontinuierliches Engagement für Toleranz kann ein gesellschaftliches Klima geschaffen werden, in dem Vielfalt nicht nur geduldet, sondern aktiv wertgeschätzt wird – als unverzichtbare Grundlage für sozialen Frieden und globale Verständigung.
Für mehr Toleranz und Akzeptanz
Der Internationale Tag für Toleranz lässt uns jedes Jahr aufs Neue unseren Fokus auf die Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt unserer Gesellschaft lenken. Die Ergebnisse des Vielfaltsbarometers verdeutlichen uns dazu, wie wichtig dieser Tag ist – denn nur durch aktive Aufklärung und Bildung können wir die Toleranz unserer Vielfalt voranbringen.
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