Hate Speech ist mehr als nur eine beleidigende Bemerkung – es sind absichtliche, oft feindselige und erniedrigende Kommentare, die gegen bestimmte Eigenschaften oder Überzeugungen einer Person gerichtet sind. Diese Hasskommentare zielen häufig auf politische Ansichten, ethnische Herkunft, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Behinderungen ab.
Es handelt sich also um gezielte Angriffe auf die Identität von Menschen oder Gruppen.
89 % Menschen einer Befragung sind der Meinung, dass der Hass im Internet weiter zunimmt. Ein klarer Hinweis für unsere Gesellschaft, sich mehr mit der Thematik rund um Hass und Hetze zu beschäftigen – auch im digitalen Raum.

Wer ist von Hate Speech betroffen?
Die Verbreitung von Hate Speech in unserer Gesellschaft ist besorgniserregend. Eine aktuelle Studie zeigt, dass nahezu die Hälfte der Bevölkerung (49%) bereits Erfahrungen mit Online-Beleidigungen gemacht hat. Besonders alarmierend ist die Situation für die jüngere Generation: Unter den unter 25-Jährigen gibt sogar jeder Sechste (17%) an, persönlich Opfer von Hate Speech geworden zu sein. Diese Zahlen verdeutlichen, dass verbale Aggression im Internet ein weitverbreitetes Problem darstellt, das vor allem junge Menschen betrifft.
Neben jungen Menschen sind auch diverse Minderheitengruppen häufig Zielscheibe von Hatespeech. Diese Gemeinschaften erfahren oft gezielte Anfeindungen im digitalen Raum, was sie besonders anfällig für die schädlichen Auswirkungen von Online-Hetze macht.
Betroffene Minderheiten:
- LGTQIA+ Community
- Personen anderer Hautfarbe
- Menschen mit sichtbaren Migrationshintergrund
- Angehörige Religiöser Minderheiten
- Frauen
Was macht Hate Speech so gefährlich?
Digitale Hassrede ist weit mehr als nur eine flüchtige Beleidigung im digitalen Raum. Seine Folgen reichen tief in die Psyche der Betroffenen und können dort dauerhafte Spuren hinterlassen. Die emotionalen Verletzungen, die durch Online-Anfeindungen entstehen, sind oft schwerwiegend und langfristig.
Leider wird die tatsächliche Dimension dieses Problems häufig unterschätzt. Viele Menschen verkennen, wie nachhaltig und zerstörerisch die Auswirkungen von digitaler Hassrede sein können. Die psychischen Wunden, die solche Attacken schlagen, heilen oft nur langsam und können das Leben der Opfer auf Jahre hinaus beeinträchtigen.
Psychische Folgen von Hate Speech sind:
- Depressionen
- Emotionaler Stress
- Probleme mit dem Selbstbild
- Angst und Unruhe
Besonders bedrückend ist die Tatsache, dass viele der Angegriffenen in einen Zustand der Isolation gedrängt werden. Sie fühlen sich oft alleingelassen mit ihren Erlebnissen und sehen sich außerstande, wirksam gegen die Anfeindungen vorzugehen. Diese empfundene Machtlosigkeit verstärkt das Leid der Betroffenen zusätzlich und kann zu einem Teufelskreis aus Angst, Rückzug und weiterer Vereinsamung führen.
Hilfe gegen Hate Speech
Um Hate Speech weltweit von den Plattformen zu befreien und Täter*innen eine Konsequenz für das Handeln zu geben, sollten wir gemeinsam absichtliche, beleidigende und erniedrigende Kommentare melden und die Plattformen, auf diese Kommentare stattfinden, zur Verantwortung zu ziehen – damit können wir auch die Betroffenen bestmöglich unterstützen und vor weiteren anonymen Attacken im Internet schützen.
Für Betroffene von Hate Speech kann das Angebot des Krisenchats eine erste Anlaufstelle sein. Der Krisenchat ist eine 24/7-Beratung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren durch WhatsApp und SMS anbietet, weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Zudem kann Hate Speech auch bei der Polizei gemeldet und strafrechtlich verfolgt werden, um die Anonymität im Internet von Täter*innen zu schwächen und reale Konsequenzen für feindseliges Verhalten zu geben.
Gemeinsam gegen Hate Speech
Hate Speech ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nur gemeinsam lösen können. Jede*r Einzelne kann einen Beitrag dazu leisten, das Internet zu einem Ort des Respekts und der Toleranz zu machen. Zivilcourage und Aufklärung sind entscheidend, um ein sicheres digitales Miteinander zu schaffen. Lasst uns für ein Internet einstehen, das verbindet statt spaltet – für eine digitale Welt, in der Vielfalt gefeiert wird.
Haben Sie ein Projekt gegen Gewalt und Hetze, das Sie fördern lassen möchten? Wir möchten die Förderung von Projekten so unkompliziert wie möglich machen – ohne Nachweise und großen Erklärungen. Klicken Sie einfach hier!