Immer wieder wird in Deutschland über verschiedene Fälle von Hass und Gewalt gegen Obdachlose auf den Straßen berichtet, wo auf brutaler Weise diejenigen betroffen und beschädigt werden, die ihren Schutz auf den Straßen suchen müssen. Fälschlicherweise werden Obdachlose als die Schwächsten unserer Gesellschaft wahrgenommen und werden dadurch von Menschen missbraucht, um ihren eigenen Frust abzulassen – ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir uns jetzt für die Obdachlosen unserer Gesellschaft stark machen müssen!

Hass und Gewalt gegen Obdachlose – Die Straftaten steigen
Die Bundesregierung hat auf Anfrage der Gruppe Die Linke im Mai 2024 aktuelle Zahlen bezüglich der registrierten Zahlen im Bezug zu Straftaten gegenüber menschen mit dem Merkmal „obdachlos“ veröffentlicht und dadurch den Anstieg von Angriffen gegenüber Obdachlosen bewiesen.
Laut den aktuellen Zahlen schließt sich heraus, dass sich die Anzahl an Angriffen gegenüber Obdachlosen innerhalb der letzten 5 Jahren um 36,8 Prozent gestiegen ist. So gab es im Jahr 2018 bereits 1.560 Straftaten gegenüber Obdachlose verzeichnen – im Jahr 2024 waren es aber schon 2.122 Straftaten insgesamt. Dies signalisiert nicht nur eine höhere Gewaltbereitschaft der Gesellschaft gegenüber den Menschen ohne Obdach – sie verdeutlicht auch, dass wir beginnen diese Gewalt immer mehr zu verharmlosen.
Die Formen erlebter Gewalt gegen Obdachlose
Durch den Wohnungslosenbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales aus dem Jahr 2022 hat sich ebenfalls die Möglichkeit ergeben, aktiv die Stimmen und Erfahrungen von Gewalt durch eine Befragung von Obdachlosen ergeben. Diese zeigen eine tiefe Einsicht auf das Leben auf den Straßen und den Ungerechtigkeiten, die auf diesen herrschen.
Laut der Befragungen werden insbesondere 5 Straftaten häufig gennant, darunter folgende:
- Verbale Gewalt – 70 Prozent
- Diebstahl und Raub – 54 Prozent
- Sexuelle Belästigung und Vergewaltigung – 22 Prozent
- Sonstige Formen von Gewalt – 22 Prozent
- Nötigung zur Prostitution – 8 Prozent
Zudem lässt sich aus den Befragungen herausstellen, dass das Geschlecht des Obdachlosen den Unterschied darin macht, von welcher Straftat man eher betroffen sein wird – so sind obdachlose Frauen häufiger von sexueller Belästigung, Vergewaltigung und der Nötigung zur Prostitution betroffen als Männer.
Innerhalb der letzten 5 Jahren gab es insgesamt 11.000 Straftaten gegenüber Obdachlosen. Eine Zahl die nicht nur tief blicken lässt, sondern auch beweist, dass die Gesellschaft mehr für die Sicherheit für Menschen auf der Straße einstehen muss.
Obdachlose haben bereits mit vielen anderen Problemen zu kämpfen, die mit ihrer Obdachlosigkeit einhergehen. Beispielsweise haben sie eine tägliche Ernährungsunsicherheit und fehlende, kontinuierliche Zugänge zu Leitungswasser, sie kämpfen mit ihrer physischen und psychischen Gesundheit, der sozialen Isolation und Drogensucht – jedoch nicht alle.
Hilfe für Obdachlose
Lassen Sie uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen und gegen Gewalt gegen Obdachlose arbeiten, indem wir ihnen dort Hilfe bieten, wo sie am dringendsten benötigt wird. Folgende Hilfsmöglichkeiten kann man Menschen auf den Straßen bieten, um Ihnen ihr Leben zu erleichtern und auf respektvoller Weise zu unterstützen:
- Notfälle erkennen Obdachlose, die in der Kälte schlafen haben eine besondere Gefahr darin, in der Nacht zu erfrieren. Bei dem Verdacht, einer obdachlosen Person könnte es gesundheitlich schlecht gehen rufen Sie immer den Krankenwagen an – und einen warmen Schlafplatz können Sie ihm ermöglichen, indem sie die Kälftestreifen/Kältemobile telefonisch auf den Obdachlosen hinweisen.
- Grundbedürfnisse decken Schenken Sie den Obdachlosen haltbare Lebensmittel, ob Nahrung oder Wasser – beispielsweise in Form von Brot, abgepackte Wurst oder auch Obst für die Vitaminzufuhr. Das Schenken von Lebensmittel statt Geld kann ermöglichen, dass die Hilfe tatsächlich richtig verwendet wird.
- Für Wärme sorgen Obdachlose haben eine geringe Möglichkeit darin, ihr Hab und Gut zu waschen – durch das Schenken von Schals, Handschuhen und Mützen bieten Sie die Möglichkeit sich regelmäßig vor der Kälte zu schützen.
Weitere Tipps für die Hilfe für Obdachlose finden Sie bei der Heilsarmee, klicken Sie einfach hier.
Gemeinsam für ein respektvolles Miteinander
In einer respektvollen Gesellschaft darf es keine Gewalt gegen Obdachlose geben! Gemeinsam können wir unsere Mission weiterbringen: Ein sicheres Leben mit Würde für jede*n, unabhängig von von Herkunft, Geschlecht, Religion oder dem sozialen Status. Wir bei respektplus setzen uns für die Werte der Gleichberechtigung, Toleranz und Solidarität und arbeiten gegen aktiv gegen Diskriminierung, Gewalt, Mobbing und Hetze in unserer Gesellschaft.
Haben Sie ein Projekt gegen Gewalt und Hetze, das Sie fördern lassen möchten? Wir möchten die Förderung von Projekten so unkompliziert wie möglich machen – ohne Nachweise und großen Erklärungen. Klicken Sie einfach hier!