Gewalt gegen Frauen ist ein ernstes Thema, welches wir nicht ignorieren dürfen. Aktuelle Studien aus Deutschland haben bereits darüber berichtet, dass die häusliche Gewalt gegen Frauen gestiegen ist – momentan sind dort 1 von 3 Frauen von dieser Art von Gewalt betroffen. Nun gibt es auch Zahlen zu Femizide.

Laut dem neuen, veröffentlichten Bundeslagebild des Bundeskriminalamts für das Jahr 2023 stehen nun auch weitere, eindeutige Zahlen fest – die Anzahl frauenfeindlicher Straftaten ist alarmierend hochgestiegen. Demnach ist nicht nur die häusliche Gewalt eine Gefahr für Frauen, sondern auch die steigende Anzahl an Femizide in Deutschland.
Bedeutung von Femizid
Als Femizid wird die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts bezeichnet und ist durch hierarchischen Geschlechterverhältnisse motiviert. Eine nähere Beschreibung der Bedeutung findest du hier (beifügen).
Femizide können durch verschiedene Formen und Umstände verursacht werden:
- durch intime Partner wie aktuelle oder frühere Intimpartner wie Ehemann, Lebensgefährte oder Freund
- durch nicht-intime Personen Ein Femizid, der von einer Person ohne intime Beziehung zum Opfer begangen wird
- als Mord im Namen der „Ehre“ Diese werden in der Regel durch Mitglieder der eigenen Familie begangen, wenn dieser der Ansicht sind, dass eine Frau der Familie „Schande“ gebracht hat und dafür bestraft werden muss
- Mitgiftmord werden im Zusammenhang mit der kulturellen Praktik Mitgift verübt, insbesondere in der indischen Kultur. Hier wird die Frau von der Familie getötet, sollte sie nicht genügend Mitgift (Vermögen) in die Ehe mit eingebracht haben
- Geschlechtsselektive Abtreibungen werden auch als ein Femizid gezählt, wenn die Abtreibung speziell an weibliche Föten gerichtet ist.
Steigerung der Anzahl an frauenfeindlicher Straftaten
Das Bundeslagebild des Bundeskriminalamts hat bestätigt, dass die Zahl von Femiziden in Deutschland 2023 leicht angestiegen ist. Es soll 938 versuchte Tötungsdelikte an Frauen gegeben haben, davon wurden 360 vollendet und führten zum Tod der Frau – das bedeutet fast jeden Tag ein Femizid in Deutschland.
Doch nicht nur die Anzahl an Femizide ist gestiegen, unter anderem sind auch die Straftaten in 4 anderen Bereichen gestiegen. Weitere Bereiche mit steigenden, frauenfeindlicher Straftaten sind folgende:
- Häusliche Gewalt
- Menschenhandel
- Sexualstraftaten
- Digitale Gewalt
Hilfsangebote gegen Gewalt an Frauen
Sind Sie selbst eine Betroffene von frauenfeindlicher Straftaten geworden? Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ richtet sich an Frauen, die Gewalt erleben oder erlebt haben. Unter der Nummer 116 016 können Frauen rund um die Uhr und kostenlos Kontakt zu Beraterinnen aufnehmen – vertraulich und anonym.
Zudem gibt es die Möglichkeit, sich bei dem Netzwerk ProBeweis benötigte Hilfe bei häuslicher Gewalt oder bei Sexualstraftaten zu suchen. Das Netzwerk ProBeweis kümmert sich um die vertrauliche Spurensicherung für Betroffene und hilft neben der polizeilichen Anklage weiter. Weitere Informationen findest du hier.
Eine Rundum-Hilfe bietet außerdem der Weiße Ring, der betroffene Frauen in den verschiedenen Schritten des Prozesses begleitet und auch gesundheitliche Hilfe anbietet. Weitere Informationen findest du hier.
Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen
Gewalt an Frauen ist eine Thematik, die schon längst der Vergangenheit angehören sollte – doch bis zu diesem Moment haben wir noch einiges zu tun. Hierfür benötigt es den Willen, es als ein gesellschaftliches Problem anzuerkennen. Prävention, Schutz und eine konsequente Strafverfolgung gegenüber Straftaten ist ein wichtiger Schritt für ein respektvolleres und sicheres Miteinander. Das Heranziehen staatlicher Verantwortung und die öffentliche Aufklärung schaffen ein Bewusstsein für diese Thematik.
Bei respektplus fördern wir Projekte, die aktiv für mehr Miteinander und Zusammenhalt sorgen. Ob Aufklärungsarbeit oder direkte Unterstützung – wir setzen für eine Gesellschaft ein, in der niemand Opfer von Gewalt wird und gegenseitig Wertschätzung m Mittelpunkt steht. Gemeinsam gegen Gewalt – für ein respektvolles Miteinander!
Wir laden auch weitere Projekte herzlich dazu ein, sich anzuschließen – denn jeder Schritt für mehr Respekt macht unsere Gesellschaft ein Stück besser! Weitere Informationen und den Antrag für eine Förderung durch unsere Stiftung finden Sie hier.