Was ist Bodyshaming – einfach erklärt

Bodyshaming bezeichnet die Diskriminierung und Herabsetzung von Menschen aufgrund ihres körperlichen Erscheinungsbildes.

Es betrifft verschiedene Merkmale wie Gewicht, Größe, Körperform oder andere physische Eigenschaften. Diese Form der Diskriminierung kann über soziale Medien, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld stattfinden. Besonders durch die Verbreitung unrealistischer Schönheitsideale in Werbung und sozialen Netzwerken hat sich das Problem in den letzten Jahren verstärkt. Studien zeigen, dass insbesondere Frauen und Jugendliche von Bo­dy­sha­ming betroffen sind und unter den Folgen leiden.

Eine Person die unter Bodyshaming leidet
@ terovesalainen/Adobe Stock

Formen von Bo­dy­sha­ming

Bo­dy­sha­ming kann sich in verschiedenen Formen äußern. Fat Shaming bezeichnet die Diskriminierung von Menschen mit Übergewicht, während Skinny Shaming sehr schlanke Personen abwertet. Besonders verbreitet ist öffentliches Bo­dy­sha­ming in sozialen Medien, wo Menschen aufgrund ihres Aussehens beleidigt oder verspottet werden. Doch auch inneres Bo­dy­sha­ming, bei dem Menschen sich selbst kritisieren und unter Druck setzen, ist ein weitverbreitetes Problem. Fremdbezogenes Bo­dy­sha­ming tritt auf, wenn andere aufgrund ihres Körpers negativ bewertet oder verurteilt werden.

Die Auswirkungen von Bodyshaming

Die Auswirkungen können gravierend sein. Psychische Folgen wie ein vermindertes Selbstwertgefühl, Depressionen und Angstzustände sind häufig. Betroffene entwickeln oft ein gestörtes Essverhalten, das zu ernsthaften Essstörungen wie Magersucht oder Binge-Eating führen kann. Soziale Konsequenzen können sich durch den Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben zeigen, da viele sich schämen oder negative Kommentare fürchten. Auch die Angst vor der Bewertung des eigenen Körpers kann dazu führen, dass Betroffene Arztbesuche meiden und damit gesundheitliche Risiken eingehen. Berufliche Nachteile sind ebenfalls eine Folge vom Shaming. Studien belegen, dass insbesondere adipöse (Ab einem BMI von über 30 kg/m² gilt man als adipös) Menschen im Job benachteiligt werden und geringere Chancen auf Führungspositionen haben (hier zur Studie).

Die Rolle von Medien und gesellschaftlichen Normen

Die gesellschaftlichen Einflüsse, die das Phänomen verstärken, sind vielfältig. Medien und soziale Netzwerke spielen dabei eine große Rolle. Insbesondere retuschierte Bilder und unrealistische Körperideale setzen Menschen unter Druck und führen zu einem verzerrten Selbstbild. Junge Menschen sind besonders gefährdet, da sie in der Pubertät stark auf ihr Aussehen achten und sich mit den Bildern in den Medien vergleichen. Untersuchungen zeigen, dass Mädchen doppelt so häufig unter negativen Kommentaren zu ihrem Körper leiden wie Jungen.

Was kann gegen Bodyshaming getan werden?

Es gibt jedoch Möglichkeiten, Bo­dy­sha­ming entgegenzuwirken. Aufklärung und Bewusstseinsbildung spielen eine wichtige Rolle. Indem das Thema in Bildungseinrichtungen, Medien und sozialen Netzwerken thematisiert wird, kann das Verständnis für die negativen Auswirkungen von Bo­dy­sha­ming gestärkt werden. Selbstakzeptanz ist ein weiterer wichtiger Punkt. Menschen sollten lernen, sich selbst und andere so zu akzeptieren, wie sie sind, anstatt sich an unrealistischen Idealen zu orientieren. Ein kritischer Umgang mit Medieninhalten kann helfen, verzerrte Schönheitsideale zu hinterfragen und eine größere Vielfalt in der Darstellung von Körperbildern zu fordern. Auch ein respektvoller Umgang miteinander ist essenziell. Jeder kann dazu beitragen, eine wertschätzende Kommunikation zu fördern und sich gegen Bo­dy­sha­ming auszusprechen.

Bo­dy­sha­ming ist ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem, das tiefgreifende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen haben kann. Es erfordert ein Umdenken auf individueller und gesellschaftlicher Ebene, um eine inklusivere und respektvollere Kultur zu schaffen. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten, indem er bewusster mit Sprache umgeht, andere unterstützt und sich für eine Gesellschaft einsetzt, die Vielfalt und Individualität schätzt. Indem wir uns gegen Bo­dy­sha­ming positionieren, tragen wir zu einem Umfeld bei, in dem sich alle Menschen wohl und akzeptiert fühlen können.

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