Ableismus bezeichnet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkten Fähigkeiten.
Diese Diskriminierung kann sich auf verschiedene Arten zeigen, von direkten Vorurteilen bis hin zu subtilen, unbewussten Barrieren im Alltag. Menschen mit Behinderungen erleben oft, dass sie aufgrund ihrer Beeinträchtigung auf bestimmte Merkmale reduziert werden, was zu Ungleichbehandlung und Stereotypen führt.
Einen Auszug zur Definition von Ableismus kannst du im Duden nachlesen – mehr dazu findest du hier.
Die Formen von Ableismus
Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen kann in verschiedenen Formen auftreten – von unmittelbarer und mittelbarer Diskriminierung bis hin zu Belästigung. Es gibt zwei Formen der Diskriminierung, die sich zu Menschen mit Behinderungen richtet:
- Abwertend liegt vor, wenn Menschen mit Behinderungen klar benachteiligt werden. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn eine blinde Person bei einer Gruppenaktivität ausgeschlossen wird, weil diese sowieso nicht mitmachen könne.
- Aufwertend tritt auf, wenn Menschen mit Behinderungen durch neutral wirkende Maßnahmen benachteiligt werden.Ein Beispiel dafür ist ein neu gestalteter Stadtplatz, der als „innovativ und modern“ beworben wird, jedoch durch Kieswege und unebene Flächen für Rollstuhlfahrer*innen oder Menschen mit Gehbehinderungen schwer zugänglich ist. Solche baulichen Gegebenheiten schließen diese Personen effektiv aus und erschweren ihre Teilhabe am öffentlichen Raum.
Die Arten der Diskriminierung durch Ableismus
Ableismus zeigt sich in verschiedenen Formen der Diskriminierung, die Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag benachteiligen – von offenen Ausschlüssen bis hin zu subtilen Barrieren, die oft unbemerkt bleiben. Darunter gehören auch folgende Formen:
- Unmittelbare Diskriminierung tritt auf, wenn Menschen mit Behinderungen gegenüber nichtbehinderten Menschen direkt benachteiligt werden. Ein Beispiel: Eine blinde Person bewirbt sich erfolgreich auf eine Wohnung, wird jedoch abgelehnt, weil die Vermieter*innen glauben, dass sie ohne Unterstützung nicht zurechtkommen könnte. Dabei wird allein die Behinderung als Grund für die Ablehnung herangezogen.
- Mittelbare Diskriminierung passiert, wenn eigentlich neutrale Maßnahmen oder Regeln dazu führen, dass Menschen mit Behinderungen benachteiligt werden. Ein Beispiel wäre eine Konferenz, bei der alle Vorträge ausschließlich akustisch präsentiert werden, ohne visuelle Alternativen für hörbehinderte Personen. Dies schließt Menschen aus, obwohl keine absichtliche Benachteiligung vorliegt.
- Belästigung bezeichnet die Verwendung von verletzenden, anstößigen oder demütigenden Worten oder Taten gegenüber Menschen mit Behinderungen. Ein Beispiel: Jemand macht sich auf der Arbeit wiederholt über eine Kolleg*in mit chronischer Erkrankung lustig und bezeichnet sie als „unproduktiv“. Solche Bemerkungen fördern Ausgrenzung und schaden dem Selbstwertgefühl der betroffenen Person.
Indem wir Ableismus erkennen, können wir Barrieren abbauen und eine Gesellschaft fördern, die auf Respekt und Inklusion basiert.
Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen im Alltag
Diskriminierung begegnet Menschen mit Behinderungen im Alltag oft in subtilen Formen, die nicht immer als Feindseligkeit erkennbar sind. Ein Beispiel: Straßenbahnstationen ohne Aufzüge, die Rollstuhlfahrenden den Zugang unmöglich machen. Oder kulturelle Veranstaltungen ohne visuelle Hilfsmittel für blinde Menschen. Solche Barrieren führen zu einer unbewussten Ausgrenzung.
Egal, ob bewusst oder unbewusst: Wenn Menschen mit Behinderungen weniger Rechte zugestanden oder sie als „anders“ wahrgenommen werden, entsteht eine Form der Ausgrenzung. Diese zeigt sich in Exklusion und ist so tief in sozialen Strukturen verankert, dass sie oft unsichtbar bleibt. Umso wichtiger ist es, diese Strukturen zu hinterfragen.
Intersektionale Diskriminierung verschärft die Problematik. Eine trans* Person mit Behinderung könnte beispielsweise erleben, dass ihre Identität aufgrund einer vermeintlichen „Unfähigkeit zur Selbstbestimmung“ infrage gestellt wird. Besonders Frauen mit Behinderungen sind häufig von sexualisierter Gewalt betroffen – ein erschreckendes Beispiel, wie Ableismus mit anderen Diskriminierungsformen verknüpft sein kann.
Das Bewusstsein für diese Diskriminierungsformen zu schärfen, ist essenziell, um die Gesellschaft inklusiver und gerechter zu gestalten.
Die Stiftung respektplus setzt sich aktiv dafür ein, Projekte zu unterstützen, die Barrieren abbauen und gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen wirken. Ob Aufklärungskampagnen, Bildungsprojekte oder konkrete Hilfsangebote – wir fördern Initiativen, die sich für eine inklusive Gesellschaft starkmachen. Gemeinsam schaffen wir Raum für Respekt und Selbstbestimmung!
Haben Sie ein Projekt, das Sie fördern lassen möchten? Klicken Sie einfach hier!