Fake News: 3 von 4 junge Menschen sehen es regelmäßig im Internet

Jugendliche und Fake News: Eine wachsende Herausforderung

Die Verbreitung von Fake News und Desinformationen ist in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Problem geworden – besonders für junge Menschen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen mindestens einmal pro Woche mit Fake News konfrontiert sind. (https://www.vodafone-stiftung.de/die-jugend-in-der-infodemie/) Dies stellt eine dramatische Zunahme dar, die nicht nur die Medienlandschaft, sondern auch das Vertrauen in die sozialen und politischen Institutionen gefährdet. Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend und betreffen nicht nur die Wahrnehmung von Nachrichten, sondern auch das kritische Denken und die Fähigkeit, zwischen Wahrheit und Falschinformation zu unterscheiden.

Ein Handy mit Fake News
@Brian McGowan/Unsplash

Die zunehmende Verbreitung von Fake News unter Jugendlichen

Junge Menschen sind besonders anfällig für Fake News. Die Studie, die in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt, dass sich 76 Prozent der Jugendlichen regelmäßig mit Desinformationen auseinandersetzen. Alarmierend ist, dass die Zahl der Jugendlichen, die mehrmals täglich auf falsche Nachrichten stoßen, im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt hat (von 12 Prozent auf 21 Prozent). Dies deutet darauf hin, dass Desinformationen nicht nur eine einmalige Begegnung sind, sondern sich zu einem alltäglichen Problem entwickelt haben, das die Wahrnehmung und das Vertrauen in die Medien nachhaltig beeinflusst.

Die sozialen Medien, auf denen junge Menschen einen Großteil ihrer Informationen konsumieren, spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung dieser falscher Nachrichten. Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube sind für viele Jugendliche die Hauptquelle für Nachrichten. Leider bieten diese Plattformen wenig Schutz vor der Verbreitung von Falschnachrichten, da Likes und Shares oft die Reichweite und Sichtbarkeit von Desinformationen verstärken. Besonders problematisch ist dabei, dass Fake News oft schneller verbreitet werden als echte Nachrichten, was die Situation weiter verschärft.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Verbreitung von Fake News

Die COVID-19-Pandemie hat die Problematik der falschen Nachrichten noch weiter verstärkt. Insbesondere in den ersten Monaten der Pandemie verbreiteten sich auf Social-Media-Plattformen zahlreiche falsche Informationen zu den Themen Impfungen, Virusursprung und Prävention. 73 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, dass sie seit Beginn der Pandemie eine Zunahme an Fake News bemerkt haben. Besonders im Bereich der Gesundheit und der Pandemiebekämpfung war es für viele schwer, glaubwürdige Informationen von Falschmeldungen zu unterscheiden.

Dies hat nicht nur die gesundheitliche Aufklärung erschwert, sondern auch das Vertrauen in offizielle Stellen und wissenschaftliche Experten untergraben. Die sogenannte „Infodemie“ – ein Begriff, der die schnelle Verbreitung von Fehlinformationen in Krisenzeiten beschreibt – hat dazu geführt, dass viele junge Menschen Schwierigkeiten haben, zuverlässige Quellen von zweifelhaften Informationen zu trennen. Dies hat weitreichende Folgen, da Falschmeldungen in solchen Kontexten zu gefährlichem Verhalten führen können, etwa dem Verzicht auf Impfungen oder dem Glauben an Verschwörungstheorien.

Die Herausforderung der Medienkompetenz

Trotz der Tatsache, dass viele junge Menschen regelmäßig mit Fake News konfrontiert werden, fühlen sich viele nicht ausreichend vorbereitet, um mit diesen Falschnachrichten umzugehen. Rund ein Drittel der Jugendlichen (34 Prozent) gibt an, sich nicht kompetent im Umgang mit falsche Nachrichten und Verschwörungstheorien zu fühlen. Diese Zahl verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, die Medienkompetenz junger Menschen zu fördern.

Junge Menschen sind zwar in der digitalen Welt zu Hause, aber sie sind oft nicht ausreichend darin geschult, die Qualität und Glaubwürdigkeit von Informationen zu bewerten. Nur etwa die Hälfte (47 Prozent) fühlt sich in der Lage, Informationen zuverlässig auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Darüber hinaus gibt ein Drittel der Befragten an, dass sie Informationen aus dem Internet häufig nicht auf ihre Verlässlichkeit prüfen, bevor sie diese teilen. Dies verstärkt die Problematik der falschen Nachrichten, da sich die falschen Informationen schnell verbreiten und immer mehr Menschen erreichen.

Forderung nach besseren Bildungsmaßnahmen

Die steigende Zahl von Falschnachrichten und die mangelnde Medienkompetenz unter Jugendlichen haben auch dazu geführt, dass 85 Prozent der Befragten fordern, dass das Thema falsche Nachrichten und Desinformation verpflichtend in den Lehrplan aufgenommen wird. Diese Forderung zeigt die Bereitschaft der jungen Generation, sich besser auf den Umgang mit Fehlinformationen vorzubereiten. Es besteht ein klarer Bedarf an Bildungsmaßnahmen, die jungen Menschen die Fähigkeiten vermitteln, Medien kritisch zu hinterfragen und verlässliche von unglaubwürdigen Quellen zu unterscheiden.

Bildungseinrichtungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Der Fokus sollte darauf liegen, Schüler nicht nur über Fake News aufzuklären, sondern ihnen auch praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie die Qualität von Informationen beurteilen können. Dazu gehört auch, den Jugendlichen beizubringen, wie sie Informationen aus verschiedenen Quellen vergleichen und auf ihre Richtigkeit überprüfen können.

Verantwortung der sozialen Plattformen

Neben den Bildungsmaßnahmen sind auch die sozialen Medien in der Pflicht, ihre Verantwortung im Umgang mit Desinformationen wahrzunehmen. Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube müssen strengere Maßnahmen ergreifen, um die Verbreitung von Fake News zu verhindern. Dazu gehört nicht nur die Entfernung von nachweislich falschen Informationen, sondern auch die Förderung von vertrauenswürdigen Quellen und eine bessere Kennzeichnung von Inhalten, die möglicherweise fehlerhaft oder manipulativ sind.

Wir müssen was tun

Die steigende Verbreitung von Fake News unter jungen Menschen ist eine ernsthafte Herausforderung, die sowohl Bildungsinstitutionen als auch soziale Medien in den Fokus rückt. Nur durch eine verstärkte Medienbildung und die Verantwortung der Plattformen kann der Kreislauf von Fehlinformationen unterbrochen werden. Ein besserer Umgang mit Fake News erfordert eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung, um das kritische Denken und die Fähigkeit zur Informationsbewertung zu stärken.

Wir unterstützen Projekte die gegen Fake News agieren oder Medienkompetenz fördern

Wir bei respektplus unterstützen die Mission, der Verbreitung von Fake News und Desinformationen entgegenzuwirken. Diese gefährlichen Falschnachrichten beeinflussen nicht nur die Wahrnehmung der Gesellschaft, sondern schüren auch Misstrauen und Spaltung. Mit unserem umfassenden Ansatz setzen wir uns dafür ein, die Verbreitung von Fake News zu stoppen und eine informierte und respektvolle Gesellschaft zu fördern.